Der Untersuchungsausschuss „Wirecard“ hat seine nächste personelle Konsequenz nach sich gezogen. Der Chef der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR), Edgar Ernst, wird sein Amt zum Ende des Jahres frühzeitig niederlegen.

Ernst war in die Kritik geraten, da er neben seinem Posten in der DPR mehrere Aufsichtsratsmandate angenommen hatte.

 

Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Untersuchungsausschusses „Wirecard“, Kay Gottschalk, äußert sich dazu wie folgt:

 

„Herr Ernst hat die Wertmaßstäbe des DPR gegen sich angewendet und für sich die Konsequenzen gezogen. Das hat Vorbildcharakter, gerade auch im Hinblick auf die Bediensteten in anderen Bundesbehörden oder Ministerien, insbesondere bezüglich der mangelnden Fachaufsicht und der Vorwürfe des Insiderhandels. Er hat den Weg für einen Neuanfang und eine jüngere Generation frei gemacht.

Nach seiner Aussage vor dem Untersuchungsausschuss stellt sich jedoch die Frage, ob diese Behörde überhaupt eine Daseinsberechtigung in ihrer jetzigen Form hat, da sie für tiefgreifende Prüfungen überhaupt nicht ausgestattet ist. So erklärte Ernst bei seiner Befragung vor dem Untersuchungsausschuss, dass die ‚Bilanzpolizei‘ DPR Bilanzbetrug gar nicht aufdecken kann und auch sonst nichts strafrechtlich Relevantes. Hier reicht alleine ein Wechsel der Führungsperson nicht aus. Auch hier bedarf es wie bei allen Prüfinstanzen einer grundlegenden Reform.

Das hat uns der Untersuchungsausschuss ‚Wirecard‘ mehr als deutlich gelehrt: Ohne weitreichende Reformen ist der Finanzplatz Deutschland nicht zu rehabilitieren.“