Berlin, 11. April 2022. Der mit Haftbefehl gesuchte Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll einem Medienbericht zufolge in Moskau untergetaucht sein und möglicherweise bis heute dort leben. Einem Bericht zufolge kommt nun heraus, dass der Bundesnachrichtendienst schon früh gewusst hat, dass sich der Österreicher dort aufhält und sogar unter der „Obhut“ des russischen Geheimdienstes FSB gestanden hat. Es gab auf höchster Ebene ein Angebot, den mutmaßlichen Milliardenbetrüger zu befragen.
Dazu äußert sich der ehemalige Vorsitzende des Wirecard-Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag und finanzpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Kay Gottschalk:
„Wenn es stimmt, was die ‚Bild‘-Zeitung berichtet, dass der Aufenthaltsort Marsaleks dem deutschen Auslandsgeheimdienst BND bereits seit Anfang 2021 bekannt war, macht mich das sprachlos. Wenn der FSB dem BND schon 2021 angeboten hat, Marsalek zu treffen und der BND nicht drauf eingegangen ist und auch nicht die Staatsanwaltschaft in München informiert wurde, dann wäre das wirklich heftig.“
Gottschalk fügt im Hinblick auf die frühere Bundeskanzlerin hinzu: „Erst vermarktet Merkel Wirecard in China und dann hält sie anschließend die Hand drüber. Im Kanzleramt scheint man es mit den Compliance-Regeln nicht so eng zu sehen. Dann fällt es einem nicht schwer zu glauben, dass eine Abteilung nicht weiß, was die andere macht.“